gehderoots.gif
familysite.gif
fgmail.gif


Letzte Aktualisierung: 18.12.2019

Gehde in Westpreussen

07.08.2019 - 18:10

Wie die Recherche zu den historischen Gehdes im Allgemeinen zeigt, lassen sich viele Gehde-Ahnen nach Groß-Krebs zurückführen. So auch meine Familie. Erst um 1840 zogen Nachkommen von Groß-Krebs weg und verstreuten sich sogar auf der ganzen Welt. Bis mein direkter Zweig in Berlin angekommen war, dauerte es noch bis 1900. Obwohl ich gerade Informationen zu zwei Töchtern der Minkowskis fand, den meine Ururururgroßtante Caroline Gehde 1850 in Garnsee heiratete, die es ebenfalls nach Berlin gezogen hat. Eine unverheiratet, eine verheiratet mit einem Herrn Schmidt. Nun denn, es stellen sich einige Fragen an die Geschichte meiner alten Verwandten. Die mag ich hier gern loswerden. Vielleicht liest es ja jemand mit Ahnung :-)

Familiäre Fragen

Instrumentenbauer
Ich habe zwar meinen Stammbaum aktuell fertig, aber dennoch bleiben Fragen offen. Und ich beginne mal mit den Instrumentenbauern. Aus unserer Familie wurden folgende Personen Instrumentenbauer

Christian Gehde (*1811), Martin Gehde (*1818), Michael August Gehde (*1828), Adolph David Christian Gehde (*1848) und Richard Gehde (*1851)

Von Michael weiß ich, dass er später nur Klaviere verkauft und gestimmt hat. Bei Christian wird es schon komisch. Der scheint als einziger auf Orgeln spezialisiert gewesen zu sein. Bei Martin ist ziemlich klar, dass er Klaviere und Flügel in Ratibor und später Beuthen hergestellt hat und 1853 auch einmal ein Piano auf der Weltaustellung in New York präsentiert hat. Sein Sohn Richard war in Beuthen einst ebenfalls in einem Lexikon von Klavierherstellern, aber mit unstimmigen Jahreszahlen gelistet. Bei Adolph David Christian weiß ich, dass er einmal als Instrumentenstimmer im Adressbuch von Graudenz angegeben war. Das deutet eher auf Klaviere und auch keine Herstellung hin. Ob Christian in Marienwerder nur angestellter Orgelbauer war oder selbst Orgeln hergestellt hat, oder vielleicht die vorhandenen Orgeln in seinem Umfeld nur gewartet hat, weiß ich nicht. Abgesehen von dem Hinweis zur Weltausstellung weiß ich aber von keinem einzigen Gehde Instrument, das wirklich existiert. Wenigstens bei Martin und Richard, seinem Sohn, kann man aber davon ausgehen, dass sie Instrumente gebaut haben. Wenn also irgend jemand auf der Welt irgendetwas über existierende Gehde-Instrumente weiß, dann würde ich mich wahnsinnig über eine Information freuen.

Jemand mit unseren Ältesten verwandt?
Der älteste Gehde in meinem Stammbaum ist der etwa im Jahr 1696 geborene Bauer

Michael Gehde (*1696)

aus Groß Krebs. Das derzeit älteste mir bekannte Kirchenbuch aus Groß-Krebs startet 1744. Aber sein Todeseintrag ist vom 06.12.1785 erhalten, mit dem Hinweis, dass er 89 Jahre alt geworden ist. Er war mit einer Maria verheiratet, deren Geburtsname nicht bekannt ist. Geboren war sie im Jahr 1708. Drei weitere Generationen werden in Groß-Krebs zur Welt kommen und als Bauer, Husenwirth und evtl. Gutsbesitzer ihr Leben verbringen. Nur in der letzten Generation, die bereits genannt wurde, finden wir dann Instrumentenbauer. Ab Michael Gehde finde ich eigentlich immer vier bis fünf Kinder. Bei einige von Ihnen ist ein früher Tod bekannt, bei einigen aber auch nicht. Trotz recht umfassender Recherchen zu den Gehdes in der Gegend um Groß-Krebs (siehe auch den Artikel Historische Gehdes) fand sich nicht immer etwas über den Verbleib unserer Verwandten. Und so sind es folgende Groß-Krebser Gehdes, zu denen ich gern wüßte, ob jemand seine Wurzel vielleicht zu Ihnen zurückverfolgt hat:

Christoff Gehde (*Im Jahr 1744), Johann Gehde (*Im Jahr 1750).

Es sind beides Söhne von unserem ältesten Michael Gehde. Zu Christoff ist vermutlich bekannt, dass er um 1770 Christina Reschinski geheiratet hat und mit ihr folgende zwei Söhne und einen Tochter hatte

Michael Gehde (*21.08.1771), Martin Gehde (*27.08.1772), Christina Gehde (*02.12.1788),

über deren Verbleib mir auch nichts weiter bekannt ist. Christina erscheint spät geboren, oder ich habe in der Lücke nur keine eigentlich vorhandenen weiteren Geburtseinträge gefunden.
Ein weiterer Sohn vom ältesten Michael, nämlich Erdmann Gehde, hatte mit seiner Frau Christina Koppin einen Sohn

Christoph Gehde (*01.12.1790)

Auch über dessen Verbleib ist mir nichts weiteres bekannt.
Wenn Sie in ihrer Ahnenlinie einen der jetzt hier genannten Gehdes aufweisen können, dann würden Sie mir in meiner Familienforschung sehr weiterhelfen können :-) Interessant ist wirklich, dass sehr viele Gehde Linien sich nicht nur auf die Gegend um Marienwerder herum zurückführen lassen, sondern direkt in das kleine Dorf Groß-Krebs, welches in mindestens einer historischen Chronik von Marienwerder noch nicht einmal erwähnt wird.

Allgemeine Fragen

Adlige, Landbesitzer und Gutsherren sowie der preußische Staat
Diese Frage dreht sich um die Bauernsituation in Groß Krebs zwischen 1696 bis etwa 1850. Wenn meine Recherchen stimmen, war Groß Krebs im Gegensatz zu Graudenz ziemlich durchgängig westpreußisch, bis auf die Besatzungsjahre durch Russland im siebenjährigen Krieg um 1760 und die Besatzung durch Napoleon um 1807 herum. Wie war es damals mit dem Adel und den Bauern in dieser Gegend? Normalerweise waren ja die Adligen die Landbesitzer und ließen den Bauern gegen Zahlung von etwas irgendwas ein Stück Land bewirtschaften. Die Bezeichnung unserer ersten Gehdes von 1700 bis knapp 1800 war Bauer. Später um 1810 gab es die Standesbezeichnungen Husenwirth und sogar Gutsbesitzer. 1850 wurde wieder ein Bauer daraus. Welche Abhängigkeiten bestanden in dieser Zeit, in dieser Gegend, zum Adel, wer waren evtl. die hier herrschenden Adligen und wie waren die Verhältnisse zur preußischen Krone und zum Amt von Marienwerder. Gibt es jemanden, der hier tiefgehendere Kenntnisse hat? Das würde mich doch sehr interessieren.

Ebenso interessieren mich Bedingungen, die man z.B. aus preußischen Verordnungen ableiten kann. So ist mir eine Damm- und Deichverordnung aus der Zeit bekannt, die Einfluß auf die Hochzeiten hatte. So musste ein heiratswilliger Kandidat erst einmal 30 Weiden auf den Faschinen der Dämme setzen. Wenn er dies getan hat, bekam er vom Dammmeister eine Bescheinigung. Dem Pastor wiederum war es gegen Strafe untersagt ein Paar zu trauen, wenn der Bräutigam nicht so eine Bescheinigung vorweisen konnte.


© 2001 - 2024 by Frank Gehde