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Letzte Aktualisierung: 18.12.2019

Historische Gehdes

(english version->)

Lieber Leser, hier findet sich eine leicht nach Ort und Zeit sortierte Zusammenstellung von historischen Menschen mit dem Namen Gehde. Die Darstellung ist umfassend aber nicht vollständig.

Zu meiner eigenen Familienforschung gehörte auch die generelle Befassung mit den Gehdes in Zeit und Ort. Bei der Erstellung dieser Übersicht, wurde einmal mehr deutlich, dass die meisten historischen Gehdes in Westpreußen, und noch genauer, dort aus Groß-Krebs (Name heute in Polen: Rakowiec) stammen. Natürlich ist mir bewusst, dass diese statistische Betrachtung schräg ist. Die statistische Betrachtung beruht auf Kirchenbucheinträgen. Kirchenbucheinträge gibt es erst seit dem 15. Jahrhundert. Dann stellt sich die Frage, ob meine Liste mit Kirchenbüchern vollständig ist. Das ist sie natürlich nicht. Es sind halt die Kirchenbücher, die mir zugänglich waren. Allerdings decken sie einen großen Teil der im evangelischen Zentralarchiv verfügbaren Kirchenbücher ab. Ich habe versucht alle Gehdes und Gedes aus den Kirchenbüchern zu erfassen, sie miteinander zu verknüpfen wenn das möglich war und geografisch zu sortieren. Diese gesamte Übersicht und Darstellung dient nicht zwingend der individuellen Familienforschung, sondern eher einer gesamtheitlichen Betrachtung, die zumindest einen Startpunkt für Forschungen zur Herkunft der Gehdes bilden kann. Tatsächlich ergab diese gesamtheitliche Betrachtung auch neue Erkenntnisse für meine persönliche Familienforschung.

Geografisch fällt im deutschsprachigen Bereich vor allen Dingen eine Ballung in Westpreußen und Ostpreußen auf. Hier zunächst einmal Karten dieser Ballungsgebiete der vermutlich deutschsprachigen Gehdes (Klick auf die Karte zeigt Vergrößerung an):

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Historische Verteilung der Gehdes in Europa

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Verteilung der Gehdes in Westpreussen (A1)

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Verteilung der Gehdes in Ostpreussen (A2)

Ziel dieser Übersicht ist es, für Familienforscher eine Möglichkeit zur Forschung zur Herkunft der Familie Gehde zu gewinnen und Verbindungen zwischen einzelnen Familienzweigen herstellen zu können. Ich habe dazu, soweit vorhanden, alle mit Urkunden (Kirchenbucheinträge, Standesamtsurkunden) belegbaren Personen mit Name, Geburt, Heiratsdatum und Sterbedatum versehen, und die zusammengehörigen Familien miteinander verbunden (Ehen sind mit einem rosa Kasten gekennzeichnet, Kinder, die das 15. Lebensjahr nicht erreicht haben in einem grauen Kasten gezeichnet). Ich habe versucht wirklich alle Personen mit dem Namen GEHDE und ihren Partnern zu erfassen.
Als Nächstes habe ich versucht, mit der Schreibweise des Namens GEDE ergänzende Informationen zu gewinnen. Ist das zulässig? Ich meine, Ja! In meiner eigenen Familie stammen die ältesten Informationen aus einem Kirchenbuch von 1744 bis etwa 1875. Ab 1744 wurde das Kirchenbuch von einem Pfarrer geführt. 1755 ändert sich auf einmal die Schrift. Das schlimme Gekrakel des ersten Pfarrers hört auf und eine andere Handschrift taucht ab da bis zum Ende des Kirchenbuches auf. Und was noch passiert: Meine Gehdes bekommen ihr H. Die gleichen Personen, die der erste Pfarrer als GEDE geschrieben hat, werden bei dem zweiten Pfarrer immer als GEHDE geschrieben. Abgesehen von den beiden unterschiedlichen Schreibern ist keine weitere Ursache für diese Hinzufügung des H bekannt. Bei allgemeiner Betrachtung der Einträge des ersten Pfarrers ist grundsätzlich eine sehr phonetische Schreibung von Namen zu erkennen. Anna und Johann schreibt er auch gerne mal als Ana und Johan. Doppelte Buchstaben sind ihm wohl suspekt. Ob der neue Schreiber alleine auf die Idee der H-Schreibung gekommen ist, oder ob ihn ein Familienmitglied darauf hingewiesen hat, ist nicht zu ermitteln. Aber generell ist seine Rechtschreibung deutlich besser.
GEDE ist tatsächlich die Hauptabweichung, und auch bei den anderen hier dargestellten historischen Personen finden sich immer wieder wechselseitige Schreibungen von GEDE und GEHDE. Bei einigen Familien wird sich auch die konsequente Schreibung ohne H bis heute gehalten haben. Dennoch stammen wir möglicherweise von den gleichen Vorfahren ab. Eine weitere Schreibweise, die gerne einmal verwendet wurde, ist die Schreibweise GAEDE. Sie kommt insgesamt seltener vor, taucht aber auf. Zwei relativ nahe, aber nicht verbundene Familienzweige in Groß-Krebs konnte ich so verknüpfen. Es entstand der örtliche und zeitliche Eindruck als könne die Wurzel eines Zweiges, ein Bruder meines Vorfahren sein. Es ließ sich nur nicht belegen. Als ich jedoch in der Namensvariante GAEDE recherchierte, fand sich ein passender Geburtseintrag, der insbesondere aufgrund der Eindeutigkeit des Geburtsnamens der Mutter eindeutig die Zusammengehörigkeit beider Familienzweige belegte. Der bei seiner Geburt als GAEDE geschriebene, wird im weiteren Verlauf seines Lebens in der Regel GEHDE geschrieben.
Ebenfalls zu den Suchoptionen gehört GOEDE, was aber in der vorliegenden Liste nicht verwendet wurde.

Die Ergebnisse dieser Verknüpfung historischer Gehdes habe ich in verschiedenen relativ örtlich sortierten Grafiken auf einer Zeitleiste eingetragen (Klick auf die Grafik zeigt Vergößerung an. Bei Groß-Krebs und Marienwerder, wegen der Größe bitte Extra-Link klicken):

 

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Groß-Krebs (Klick hier, weil groß)

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Klein Krebs

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Um Marienwerder (Klick hier, weil groß)

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Culm bis Graudenz

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Thorn bis Bromberg

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Ostpreußen

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Speziell Königsberg

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Nach Westen bis Berlin

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Berlin

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Westlich von Berlin

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Nach Amerika ausgewandert

 


Es sind eine ganze Menge an aufgeführten Personen, auf der anderen Seite ist die Menge auch wieder so begrenzt, dass mir eine gemeinsame Darstellung zur Unterstützung der weiteren Familienforschung als sinnvoll erschien. Bei meiner eigenen Familienforschung haben sich durch die gesamtheitliche Betrachtung auch Neuigkeiten und Ergänzungen ergeben. Außerdem interessiert mich, woher die Gehdes eigentlich stammen, und wie die einzelnen Zweige miteinander verbunden sind. Durch den Versuch, wenigstens grob eine örtliche Sortierung vorzunehmen und visuell auch für eine zeitliche Sortierung auf einer Zeitachse zu sorgen, lässt sich eine grobe Einschätzung der Situation schon vornehmen. Es sind natürlich nur Personen enthalten, für die auch schriftliche Unterlagen vorhanden waren. Viele Kirchenbücher sind verbrannt. Kirchenbücher aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges sind fast gar nicht vorhanden. In meiner Darstellung existieren auch Lücken zu den Mennoniten, fast dem gesamten Raum Pommern und vereinzelten Erwähnungen in anderer Schreibweise. Die statistische Häufung der Gehdes in Westpreußen, aber vor allem in Groß-Krebs und Marienwerder (heutiger Name in Polen: Kwidzyn) und der engeren Umgebung zeigt aber deutlich an, wo die Wiege der Gehdes gestanden haben könnte. Die weiteren Verknüpfungen zeigen auch wohin sich die Gehdes, etwa wann, ausgebreitet haben. Die Häufung vor allem in diesen auffälligen Gebieten lässt für mich ganz klar darauf schließen, dass die Gehdes in diesen Regionen untereinander verwandt waren. Ein Ur-Gehde, also einer von dem alle abstammen, lässt sich aus den vorliegenden Daten jedoch nicht ableiten.


Was ist also mit der Zeit vor 1700? Personen die vor 1744 geboren worden sind, lassen sich noch durch ihren Sterbeeintrag im Groß-Krebser Raum feststellen. Die Zeit zwischen dem Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) und 1700, ist jedoch relativ ungeklärt. Das Ende des Krieges war für viele Menschen in Europa auch ein Neubeginn. Gerade bei landwirtschaftlich tätigen Menschen setzten Wanderungsbewegungen ein, die in durch den Krieg wüst hinterlassenen Gebieten einen Neuanfang wagen wollten. Westpreußen und die Gegend um Marienwerder an der Weichsel war durchaus auch als fruchtbare Gegend bekannt. Natürlich können die Gehdes auch vor dem Krieg dort schon sesshaft gewesen sein. Es besteht jedoch auch eine hinreichend große Wahrscheinlichkeit, dass sich die Gehdes dort erst gegen Ende oder nach dem Dreißigjährigen Krieg angesiedelt haben. Für eine allgemeine Betrachtung des Namens Gehde, gäbe es mehrere Varianten. In Norddeutschland bzw. im Friesischen und Niederländischen war Gehden ein bekannter Vorname. Als sich überhaupt erst ungefähr im 16. Jahrhundert ein System aus Vor- und Zunamen durchsetzte, kann ein bereits vorhandener Vorname z. B. des Vaters durchaus als künftiger Nachname verwendet worden sein. Insbesondere von den Mennoniten ist bekannt, dass sie von der Nordseeküste vertrieben wurden und im westpreußischen Raum zunächst eine gute Heimat gefunden haben. Das wäre eine Variante zur Entstehung des Nachnamens. Eine andere Variante könnte die Schreibweise ohne H betreffen. Gerade im 18. Jahrhundert gibt es eine auffällige Häufung von Personen aus Ungarn, die sich GEDE oder GÉDE schreiben. Stammen die Gehdes aus Westpreußen also ursprünglich aus Ungarn? Konkrete Belege dafür habe ich nicht, aber es ist eine Spur, die man weiter nachverfolgen könnte.

Ich hoffe, diese Darstellung führt dazu, dass weitere Gehdes Hinweise auf ihre Vorfahren finden können. Vielleicht kennt auch ein weiterer Gehde die Zusammenhänge zwischen bisher in der Darstellung nicht verknüpften Gehde-Familien. Über eine Nachricht würde ich mich sehr freuen.


 

English Version of the Text above:

Dear English-speaking reader, here you will find a collection of historical people named Gehde sorted by location and time. The presentation is comprehensive but not complete. In the English text, the graphics are not included again, please click on the graphics above in the German text.

My own genealogical research also included a general approach to the issue of time and places of Gehdes in general. In making this survey, it became clear once again that most of the historic locations for them are in West Prussia, and more specifically, they are from Groß-Krebs (current Name in Poland: Rakowiec). Of course, I am aware that this statistical consideration is biased. The statistical analysis is based on church book entries. Church book entries have only been available since the 15th century. Then the question arises whether my list of church records is complete. Of course it is not. It's just the church books that were accessible to me. However, they cover a large part of the church books available in the Protestant central archive in Berlin. I tried to capture all of Gehdes and Gedes from the church books, to link them together if that was possible and to sort them geographically. This entire overview and presentation is not necessarily the individual family research, but rather a general view that can form at least a starting point for research on the origin of the Gehdes. In fact, this general view also gave new insights for my personal family research.

Geographically, in the German-speaking area, above all, there is an agglomeration in West Prussia and East Prussia. Here are some maps of these metropolitan areas of the presumably German-speaking Gehdes (click on the map shows enlargement) (Please see the maps above in the german text).

The purpose of this survey is to provide family researchers with an opportunity to research on the origin of the family and to establish links between individual family branches. To this extent, I have provided all persons (names, birth, marriage date and date of death) that can be assigned with documents (church register entries, registry office records) and the related families (marriages are marked with a red box, children that died under the age of 15 are in gray boxes). I really tried to capture all people named GEHDE and their partners.
Next I tried to use the spelling of the name GEDE to gain additional information. Is that permissible? I mean Yeah! In my own family, the oldest information comes from a church book from 1744 to about 1875. From 1744, the church book was run by a pastor. In 1755 the writing changed at once. The terrible scrawling of the first pastor stops and another writing emerges from there until the end of the church book. And what else happens: The Gehdes got theire H. The same people, whom the first pastor wrote as GEDE, are then always written as GEHDE by the second pastor. Apart from the two different writers, no further cause for this addition of the H is known. In general consideration of the entries of the first pastor is basically a very phonetic spelling of names. He also likes to write Anna and Johann as Ana and Johan. Double letters are probably suspect to him. Whether the new writer alone came up with the idea of ​​the H-letter, or if a family member pointed it out, can not be determined. But generally his spelling is much better.
GEDE is indeed the main deviation, and in the other historical persons presented here, there are also repeated spellings of GEDE and GEHDE. For some families, the consistent spelling without H will have lasted until today. Nevertheless, we may descend from the same ancestors. Another spelling that was once used is the spelling GAEDE. This is less common overall, but emerges. I was able to link two relatively close but unconnected branches of the family in Groß-Krebs. It gave the local and temporal impression as if the root of a branch could be a brother of my ancestor. It just could not be proven. However, when I researched in the name variant GAEDE, I found a suitable birth entry, which clearly proved the togetherness of both branches of the family, in particular due to the uniqueness of the birth name of the mother. The one written at his birth as GAEDE, is written in the course of his life usually GEHDE.
Also included in the search options should be GOEDE, but this was not used in this list.

I have entered the results of this linkage of historical Gehdes in various relatively locally sorted graphics on a timeline (Click on the graphic to enlarge it.) For Groß-Krebs and Marienwerder, please click extra link because of the size). (Please see the illustrations above in the German text.)

There are a lot of people listed, but on the other hand, the amount is so limited again that a joint presentation in support of further family research seemed to make sense. In my own family research it has also resulted in news and additions through the general view. I'm also interested in where the Gehdes actually came from and how the individual branches are connected. By trying to make at least roughly a local sorting and to provide visual temporal sorting on a timeline, it helps to get an idea of the situation already. Of course, only persons are included for whom written documents were also available. Many church books are burned. Church books from the time of the Thirty Years War are almost non-existent. In my presentation, there are also gaps to the Mennonites in the area Pomeranian and occasional mentions in other spellings. The statistical accumulation of the area in West Prussia, but especially in Groß-Krebs and Marienwerder (current Name in Poland: Kwidzyn) and the closer environment clearly shows where the cradle of the Gehdes could have stood. The other links also show where the Gehdes have spread, and when. The accumulation especially in these conspicuous areas makes it very clear to me that the Gehdes in these regions were related to each other. An Ur-Gehde, i.e. one of whom all descend, can not be deduced from the available data.


So what about the time before 1700? Persons who were born before 1744 can still be identified i.e. by their death entry in the churchbook of the Gross-Krebser area. The time between the end of the Thirty Years War (1618-1648) and 1700, however, is relatively unclear. The end of the war was also a new beginning for many people in Europe. Especially among agricultural people began migration movements that wanted to dare a fresh start in areas left desolate by the war. West Prussia and the area around Marienwerder on the Vistula was also known as a fertile area. Of course, the Gehdes may have been settled there before the war. However, there is also a sufficiently high probability that the homes there did not settle until the end of or after the Thirty Years War. For a general consideration of the name Gehde, there would be several variants. In northern Germany or in Frisian and Dutch, Gehden was a known forename. When in the 16th century a system of first names and surnames prevailed, an already existing first name can be used as a surname. For example, the fathers forename may well have been used as a future surname. In particular, from the Mennonites is known that they were expelled from the North Sea coast and have initially found a good home in the West Prussian area. That would be a variant of the origin of the surname. Another variant could involve the spelling without H. Especially in the 18th century, there is a conspicuous accumulation of Hungarians writing GEDE or GÉDE. Are the ancestors in West Prussia originally from Hungary? I do not have concrete evidence of that, but it's a fact that could be tracked down further.

I hope that this presentation leads to the fact that more Gehdes can find clues to their ancestors. Maybe another person is also familiar with the relationships between branches of families not currently associated in the presentation. I would be very happy about a message.



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